Wachteln sind relativ pflegeleichte Vögel, die gegenüber Hühnern zahlreiche Vorteile bieten. Dennoch ist die Hühnerhaltung vor allem in der warmen Jahreszeit oft einfacher, denn die Tiere suchen sich ihr Futter größtenteils im Freilauf selbst. Infolgedessen sinkt der Futterbedarf und es fällt weniger Mist an, denn die Hinterlassenschaften verteilen sich weitläufig auf der Wiese. Wachtelhalter, die davon ebenfalls profitieren möchten, müssen einige Vorbereitungen treffen und das Wachtelgehege vorbereiten.
Inhaltsverzeichnis
Wachtelgehege statt Freilauf

Vom Prinzip her sind auch Wachteln dazu in der Lage, sich ihr Futter selbst zu suchen. Die kleinen Hühnervögel scharren wie ihre großen Verwandten im Boden nach Insekten, Würmern, Spinnen, Kräutern und Schnecken. Dennoch ist es leider nicht möglich, Wachteln wie Hühner frei laufen zu lassen.
Achtung!
Wachteln sind flugfreudig und nicht unbedingt standorttreu.
Während Hühner abends von alleine wieder in den Stall zurückkehren, verschwinden Wachteln oft spurlos. Darüber hinaus lassen sich die kleinen Tiere leicht von Raben- und Greifvögeln, aber auch von Wieseln, Mardern und Hauskatzen erbeuten. Der ungeschützte Freilauf wäre für sie schlichtweg zu gefährlich.
Die Alternative: ein mobiles Wachtelgehege

Wer seinen Wachteln im Sommer die Möglichkeit geben möchte, sich ihr Futter selbst zu suchen, der benötigt eine überdachte Auslauffläche. Eine solche zu bauen, ist gar nicht so einfach, denn die Wachteln sind so klein und flink, dass sie leicht durch Löcher schlüpfen.
Die meisten herkömmlichen Geflügelnetze eignen sich deshalb nicht für ein Gehege. Besser sind engmaschige Volierengitter oder Netze. Wichtig ist, dass diese lückenlos schließen und sich die Wachteln nirgends hindurchzwängen können.
Da sich Füchse gerne unter dem Zaun durchgraben, sollten die Wachteln nachts nicht im Freigehege bleiben. Tagsüber macht es Sinn, die Vögel vor allem bei einer Unterbringung in Waldnähe gut zu beobachten.
Unser Tipp!
Ein sehr weitmaschiges Gitter am Boden hindert Beutegreifer am Durchgraben und lässt genug Platz für das Gras. Eine Baustahlmatte eignet sich zum Beispiel gut für den flexiblen Einsatz.
Ideen für ein Freilaufgehege

Zum Bau eines Wachtelgeheges eignen sich folgende Dinge:
- Kleintiergehege
- vergitterte Holz- und Metallrahmen
- Pfosten zum Vergittern für den flexiblen Einsatz
- Teichzäune
- umfunktionierte Möbel
Gehege aus dem Zoofachhandel und Marke Eigenbau
Es gibt im Fachhandel etliche vergitterte Gehege für Kleintiere, die sich auch für Wachteln eignen. Im Bedarfsfall sind diese mit einem Volierengitter mit einer Maschenweite von maximal 13 Millimetern nachzurüsten.
Ansonsten ist es nicht schwer, ein Gehege selbst herzustellen. Die meisten mobilen Wachtelgehege bestehen aus einem vergitterten Rahmen. Dabei kann es sich um eine relativ feste Holzkonstruktion handeln. In der Regel ist das Gehege rechteckig, denn ein solches lässt sich leicht bauen.
Man benötigt vier Eckpfosten, die man im gewünschten Abstand oben und unten mit Querbalken verbindet. Somit entsteht ein stabiler Rahmen. Natürlich lassen sich auch Metallkonstruktionen herstellen, wenn der Wachtelhalter ein Schweißgerät besitzt. Es ist wichtig, dass das Gehege unten bündig schließt und keine Lücken zwischen Rahmen und Boden entstehen. Ist der Boden uneben, dann sind Löcher zu schließen, um die Wachteln an der Flucht zu hindern.
Gehegekonstruktion mit Pfosten

Alternativ dazu nutzt man Pfosten, die man in den gewünschten Abständen in die Erde rammt. Diese umspannt man mit dem Volierengitter. Über das Gehege kommt ein Netz. Hier ist es wichtig, dass zwischen Netz und Gitter keine Lücken entstehen.
Zum Befestigen des Netzes eignet sich zum Beispiel Schnüre zum Zuziehen oder Anbinden am Gitter. Ein solches Gehege immer wieder neu aufzubauen, ist aufwendig, ermöglicht aber den flexiblen Einsatz und die Anpassung an das jeweilige Platzangebot.
Unser Tipp!
Wer nur wenige Wachteln besitzt, kann das Oberteil eines sehr großen Kaninchenkäfigs als Gehege für die Wiese verwenden. Im Bedarfsfall lässt sich das Gitter mit einem engmaschigeren Material umspannen.
Wachteln sind sehr flugfreudig und flink. Sie starten oft senkrecht in die Höhe. Ist das Gehege nur rund 40 Zentimeter hoch, dann verzichten sie oft von selbst auf das Fliegen. Ist der Abstand nach oben hin höher, dann kann es passieren, dass die Wachteln oben anstoßen. Schon allein deshalb macht das Überspannen mit einem Netz Sinn.
Die Netze sollten wiederum so fest gespannt und so beschaffen sein, dass sich die Vögel nicht darin verfangen. Je engmaschiger es ist, desto besser eignet sich das Netz zum Überspannen. Problematisch sind feste Dächer aus Holz oder Metall. Hier ist eine Polsterung empfehlenswert.
Einen Teichzaun zum Wachtelgehege umfunktionieren
Im Fachhandel gibt es Teichzäune aus einzelnen, etwa 60 bis 80 Zentimeter breiten Elementen. Die Elemente lassen sich mit einem Spieß zusammenfügen und in der Erde fixieren. Auf diese Weise ist es möglich, unterschiedliche Formen zu gestalten und Geländehindernisse geschickt zu umgehen.
Auch der Anbau an bestehende Gebäude lässt sich leicht realisieren. Da die Maschen in der Regel zu weit für Wachteln sind, sollte man den Teichzaun nachrüsten.
Hierfür umspannt man jedes Element einzeln mit dem Volierengitter und achtet darauf, dass sich die Spieße noch problemlos durch die Löcher stecken lassen. Bei Bedarf steckt man die fix und fertig vergitterten Elemente zusammen und überspannt den oberen Bereich mit einem Netz.
Unser Tipp!
Zum Überspannen eignen sich neben Netzen auch feste Stoffe, beispielsweise Sonnensegel. Es ist darauf zu achten, dass sie die Luftzirkulation nicht behindern.
Möbel zum Wachtelgehege umbauen
Es gibt verschiedene Möbel, die sich als Rahmen für ein Wachtelgehege nutzen lassen. So ist es zum Beispiel möglich, die Seiten eines alten Tisches mit Volierendraht zu umspannen und unter der Tischplatte ein Netz oder ein Polster anzubringen, damit sich die Wachteln beim Auffliegen nicht verletzen.
Auch alte Betten eignen sich als Rahmen. Es lohnt sich, im Gerümpel nach Brauchbarem zu suchen. Vielleicht liegt noch irgendwo ein altes Hochbeet, ein Sandkasten oder eine große Kiste herum, von der man den Boden entfernen kann.
Relativ kleine Gehege lassen sich leicht von einem Ort zum anderen versetzen. Den Wachteln steht dann immer frisches Gras zur Verfügung und sie können auf einem neuen Stückchen Erde nach Insekten und Würmern scharren.
Unser Tipp!
Leichter funktioniert das Umsetzen, wenn man an zwei jeweils gegenüberliegenden Kanten Rollen anbringt. Kippt man das Gehege etwas, dann lässt es sich einfacher ziehen.

Eignen sich Gewächshäuser für Wachteln?
Gewächshäuser scheinen auf den ersten Blick ideal, um den Bewegungsdrang der Wachteln zu befriedigen. Sie sind relativ groß, hell und mit einem Boden zum Scharren ausgestattet. Allerdings heizen sich die Häuser sehr schnell auf, vor allem dann, wenn sie in der Sonne stehen.
Die Luft im Innern ist oft selbst dann stickig, wenn ein oder mehrere Fenster geöffnet sind. Wer ein Gewächshaus für die Wachteln benutzen möchte, muss für eine perfekte Belüftung sorgen. Das funktioniert nur mit großen, weit geöffneten Fenstern.
Unser Tipp!
Im Idealfall ist es möglich, einige Elemente der Verschalung zu entnehmen und mit einem Volierengitter zu ersetzen.
Um Beutegreifer am Eindringen und die Wachteln an der Flucht zu hindern, sind die Fenster unbedingt zu vergittern. Am einfachsten lässt sich ein ausgedientes Gewächshaus zum Wachtelgehege umbauen, das seinen gärtnerischen Zweck nicht mehr erfüllen muss. Hier kann man auch die Türe durch Gitterelemente ersetzen und das Ganze luftiger gestalten.
Extrem wichtig: Wasser und Schatten

Ein mobiles Wachtelgehege ist praktisch, weil zumeist das Misten entfällt und die Tiere genug natürliche Nahrung finden. Dennoch benötigen die Wachteln vor allem im Sommer immer ausreichend Wasser. Eine Tränke gehört deshalb unbedingt mit in die Umzäunung.
Außerdem müssen den Vögeln schattige Plätze zur Verfügung stehen. Steht das Gehege nicht von vornherein im Schatten, beispielsweise vor einer Mauer oder unter einem Baum, dann kann ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel helfen.
Wer das komplette Dach mit einem Tuch abdeckt, sollte auf eine gute Luftzirkulation achten, denn unter dem Stoff kann sich die Hitze stauen. Im Zweifelsfall macht es oft Sinn, bei sehr hohen Sommertemperaturen die Wachteln mittags im Stall zu behalten.
Achtung!
Die Sonne wandert im Lauf des Tages. Befindet sich das Wachtelgehege am Morgen im Schatten, dann steht es mittags womöglich in der prallen Sonne.

Schon gewusst?
Wachteln schwitzen nicht über die Haut wie wir Menschen. Ist ihnen heiß, dann hecheln sie mit geöffnetem Schnabel. Im schlimmsten Fall erleiden die Tiere einen Kreislaufkollaps. Hecheln die Wachteln womöglich noch mit gespreizten Flügeln, dann gehören sie umgehend in den schattigen Stall.
Ein Überblick, was Wachteln im Außengehege benötigen
Neben einer ausbruch- und einbruchsicheren Konstruktion ist es wichtig, dass Wachteln stets Zugang zu frischem Wasser und Futter haben. Außerdem benötigen sie Unterschlupfmöglichkeiten sowie einen dauerhaften Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung.
In ein Wachtelaußengehege gehören:
- Wachtellegenest: Ein geschützter, ruhiger Ort zur Eiablage
- Wachtelunterstand: Ein wettergeschützter Rückzugsort
- Wachtelhaus: Ein Wachtelhaus dient als Schlafplatz, Rückzugsort und Legeplatz
- Sandbad: Zur Gesunderhaltung und Gefiederpflege
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