Wachtelküken schlüpfen nach rund 17 Tagen, bei Hühnern dauert das etwa drei Wochen. Deshalb meinen viele Menschen, dass Hühnereier länger halten als Wachteleier. Das ist aber nicht so, denn Wachteleier haben eine dickere Schale und eine festere Membran. Die kleinen Nährstoffbomben lassen sich erstaunlich lange in der Küche verwenden. Aber wie lange sind Wachteleier haltbar?
Inhaltsverzeichnis
So lange halten frische Wachteleier

Unser Tipp!
Wachteleier entfalten nach drei Tagen ihr volles Aroma. Am besten schmecken sie bis zum 14. Tag. Frisch gelegte Eier lösen sich schwer aus der Schale, weil das Eiweiß noch zu fest an der Membran haftet.
Wie lange sind Wachteleier haltbar? Wachteleier lassen sich bei Zimmertemperatur mindestens drei Wochen aufbewahren. Im Kühlschrank oder an einem kalten Ort halten sie etwa acht bis zwölf Wochen. Die niedrigen Temperaturen hemmen das Wachstum der auf der Eierschale befindlichen Keime. Ist die Schale unbeschädigt, dann faulen Wachteleier nicht. Das Innere trocknet ein und die Eier verlieren zunehmend an Gewicht.
Schon gewusst?
Das Protein im Wachtelei ist reich an Lysozym, einem antibakteriell wirkenden Enzym. Deshalb sind Wachteleier keimresistenter als Hühnereier.
Das Alter der Wachteleier bestimmen

Manchmal kommt es vor, dass der Wachtelhalter Eier findet, von denen er nicht weiß, wie alt sie sind. Am effektivsten ist der Wassertest. Man gibt das Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas.
Schwimmt das Ei oben und fühlt es sich leicht an, dann ist es vermutlich eingetrocknet und der Hohlraum hat sich mit Luft gefüllt. Je tiefer das Ei sinkt, desto frischer ist es.
Wichtig!
Außerdem sollte man sich auf seine Nase verlassen. Riecht das Ei nach dem Aufschlagen unangenehm, dann ist es schlecht.
Tipps für die Lagerung

Anders als im Supermarkt lagern die Eier am besten mit der stumpfen Seite nach oben. Hier befindet sich die Luftblase. Liegt die Luftblase bei der Lagerung unten, dann kann sie aufsteigen und die Eihaut ablösen. Das macht das Ei empfindlicher für eindringende Keime, was sich in einer kürzeren Haltbarkeit niederschlägt.
Häufige Temperaturwechsel tun den Eiern nicht gut. Einmal im Kühlschrank gelagerte Eier sollte man nicht mehr ungekühlt aufbewahren. Das sich bildende Kondenswasser beschädigt sonst die Cuticula, die Schutzschicht des Wachteleis.
Aus dem gleichen Grund darf man Wachteleier nie waschen. Ist die Cuticula zerstört, dann dringen Keime ungehindert in das Innere des Eis.
Unser Tipp!
Im Fachhandel gibt es Eierschachteln mit kleinen Fächern aus Karton oder Kunststoff für die hygienische und sichere Aufbewahrung der Wachteleier.
Wie lange halten gekochte Wachteleier?
Sind die Eier gekocht, dann halten sie bei Zimmertemperatur in der Schale häufig bis zu zwei Wochen. Im Kühlschrank sind sie oft noch nach einem Monat verzehrbar. Allerdings kann es im Lauf der Zeit zu Verfärbungen im Dotter kommen. Am besten schmecken frisch gekochte Eier.
Wichtig!
Die Angaben beziehen sich auf nicht abgeschreckte Eier. Wer die Wachteleier nach dem Kochen mit kaltem Wasser abschreckt, verkürzt deren Haltbarkeit.
Das Kochen macht die Schale porös. Das kalte Wasser gelangt beim Abschrecken in das Vakuum, das sich beim Kochvorgang im Ei bildet und erleichtert so Mikroorganismen das Eindringen. Bei Zimmertemperatur sind die Eier dann nur noch zwei bis drei Tage genießbar. Im Kühlschrank beträgt die Lagerfähigkeit etwa zwei Wochen.
So kocht man Wachteleier

Wachteleier legt man in einen Topf mit kaltem Wasser und stellt dann die Kochplatte an. Ein Anpieksen ist nicht nötig. Nach vier Minuten sind die Eier hart. In diesem Zustand eignen sie sich hervorragend für Salate und zur Dekoration auf dem Buffet.
Wer Wachteleier gerne wachsweich und warm genießt, lässt sie zwei Minuten kochen. Das anschließende Abschrecken mit kaltem Wasser verhindert, dass das Dotter weiter aushärtet.
So macht man Wachteleier haltbar
Neben der Lagerung im Kühlschrank gibt es folgende Methoden, um die Haltbarkeit von Wachteleiern zu verlängern:
- Einfrieren
- Einlegen
- Räuchern
Wachteleier roh einfrieren

Da artgerecht gehaltene Wachteln im Winter eine Legepause machen, lohnt sich das Einfrieren der Eier in den Sommermonaten. Mit elf bis 13 Gramm sind die Eier klein genug, um im aufgeschlagenen Zustand in ein Eiswürfelfach zu passen. Die auf diese Weise gelagerten Wachteleier halten viele Monate lang.
Es ist möglich, Dotter und Eiweiß getrennt oder zusammen, im Urzustand oder verquirlt einzufrieren.
Unser Tipp!
Zum Einfrieren entfernt man immer die Schale. Ein komplett mit Schale eingefrorenes Ei würde platzen.
Nach dem schonenden Auftauen sind die Dotter oft etwas fest. Man muss die aufgetauten Eier, beispielsweise bei der Zubereitung des Kuchenteigs, länger quirlen. Damit nicht zu viel Flüssigkeit verlorengeht, umhüllt man den Behälter mit einem Gefrierbeutel.

Zubereitete Wachteleier einfrieren
Eine weitere Möglichkeit ist das Einfrieren gekochter oder gebratener Wachteleier. Hierfür eignet sich Eigelb besser, weil das gefrorene Eiweiß im Gefrierfach eine schwammige Konsistenz annimmt und an Geschmack verliert. Oder man friert Rühreier ein und erhitzt sie nach dem Auftauen in der Pfanne.
Unser Tipp!
Wer Wachteleier übrig hat, kann sie kochen, aus der Schale pellen, einfrieren, auftauen und unter das Katzen- oder Hundefutter mischen.

Soleier einlegen
Das Einlegen ist eine weitere Variante zur Haltbarmachung. Man reinigt die Wachteleier in einem Wasserbad und kontrolliert sie auf Bruch. Die Eier, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, sind auszusortieren, weil sie zumeist Beschädigungen aufweisen, was auf einen möglichen Verderb hinweist.
Anschließend kommen die Eier in einen Topf mit Wasser. Nach einer Kochzeit von etwa 15 bis 20 Minuten sind sie nahezu keimfrei.
Parallel dazu köchelt auf dem Herd der Sud etwa zehn bis 15 Minuten lang. Dieser enthält Wasser, Salz und weitere Zutaten zum Verfeinern. Auf einen Liter Wasser kommen 70 Gramm Salz. Zum Würzen eignen sich beispielsweise kleingeschnittene Zwiebeln, Lorbeerblätter, Piment und Pfeffer.
Ist alles fertig, dann schichtet man die heißen, nicht abgeschreckten Eier in ein Einweckglas. Mit einem Löffel dellt man vorher die Schale etwas ein, damit der Sud besser ins Innere zieht und so für ein intensiveres Aroma sorgt. Mit der Schöpfkelle füllt man das Glas bis knapp unter den Rand mit heißem Sud und dreht anschließend den Deckel fest. Oft sind die Eier über ein Jahr problemlos genießbar.
Unser Tipp!
Ein Geschirrtuch schützt die empfindliche Hand beim Hantieren mit den heißen Eiern und dem Glas.
Wachteleier in Essig und Öl einlegen
Etwa ein halbes Jahr halten in Öl und Essig eingelegte Wachteleier. Die gekochten Eier lagern in einem Sud, dem verschiedene Gewürze eine süße, scharfe oder herzhafte Note verleihen. Auch hier füllt man die Eier mit dem Sud randvoll in Gläser, die man anschließend fest verschließt. Die Flüssigkeit muss die Eier komplett bedecken, um diese ausreichend zu konservieren.
Auf ungefähr 20 Wachteleier kommen 350 Milliliter Branntweinessig sowie 350 Milliliter Wasser. Zum Würzen eignen sich beispielsweise Lorbeerblätter, Pfeffer- und Senfkörner, Zwiebeln, Wacholderbeeren, Pimentkörner, Knoblauch, Ingwer oder Chili.
Das Wasser lässt sich mit Pflanzenöl ersetzen. Möglich sind beispielsweise Mischungen mit fünf Esslöffeln Essig und 250 Gramm Olivenöl. Die Vinaigrette kann man mit Kräutern, Tomaten und Paprika verfeinern.
Wachteleier mit Wasserglas konservieren
Diese Methode war vor allem zu Großmutters Zeiten üblich. Die Wachteleier lagern in Wasser mit Siliciumoxid. Auf neun Liter abgekochtes Wasser kommt ein Liter Wasserglas-Lösung. Das in der Lösung enthaltene Siliciumoxid sorgt für eine gallertartige Struktur der Flüssigkeit. Diese dichtet die Eierschalen ab. Die Eier gibt man mit der Spitze nach unten in ein ausreichend großes Steingutgefäß und füllt dieses mit der Flüssigkeit auf. Die Eier lagern anschließend an einem dunklen und kühlen Ort.
Das Einlegen in Wasserglas ist eine inzwischen veraltete Methode. Beim Natronwasserglas handelt es sich um eine aggressive Substanz, die Glas und Kunststoff angreift. Deshalb sind zur Lagerung Steingutbehälter erforderlich. Zudem ist Natronwasserglas hautreizend und beim Verschlucken giftig.
Wachteleier in Kalkwasser lagern
Auch diese Methode ist veraltet. Früher verwendete man gelöschten Kalk zur Konservierung. Der Kalk verschloss die Poren der Eierschale und verhinderte so ein Eindringen von Keimen und Luft. Auf der Wasseroberfläche bildet sich im Topf eine dünne Schutzschicht, die unbedingt erhalten bleiben muss. Auf diese Weise eingelegte Eier verlieren an Geschmack. Es handelt sich hierbei ebenfalls um eine aggressive Substanz.
Schon gewusst?
Traditionell sammelte man an Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, Eier zum Einlegen. Dem Volksglauben nach halten die „Fraueneier“ besonders lange.
Wachteleier räuchern
Wer einen Räucherofen besitzt, kann die Eier dort haltbar machen. Man pellt die gekochten Eier oder lässt die Schale dran. Das Anknacksen der Eier sorgt dafür, dass der Rauch tiefer ins Innere dringt. Besitzen die Eier eine goldgelbe Farbe, dann sind sie fertig. Im warmen Rauch dauert das rund 20 Minuten, im kalten Rauch etwa fünf bis zehn Stunden.
Schon gewusst?
Im Fachhandel gibt es gefriergetrocknete und pulverisierte Wachteleier. Aus diesen bestehen die Wachteleikapseln, die es in Reformhäusern und Apotheken gibt.
Wachteleier verarbeiten
Eine weitere Möglichkeit, für einen Wintervorrat zu sorgen, ist das Verarbeiten der Wachteleier zu verzehrbaren Produkten. Mit frischen Eiern lassen sich Nudeln oder Eierlikör herstellen. Alkohol und Zucker konservieren die Spirituose.
Rezept für einen cremigen Wachteleierlikör

Zutaten:
- 40 Eigelb
- 250 Milliliter Rum
- 200 Gramm Puderzucker
- 400 Milliliter Kondensmilch
- 2 Päckchen Vanillezucker
Die Eigelbe in einer Schüssel mit dem Puderzucker und dem Vanillezucker schaumig schlagen. Kondensmilch und Rum dazugeben und das Ganze etwa fünf Minuten unter Rühren erhitzen, aber nicht kochen. Flasche kalt ausspülen und den Likör langsam einfüllen. Flasche fest verschließen und bis zu acht Wochen an einem kühlen Ort lagern.
Aus den Eiern Küken ziehen: Wie lange sind Wachteleier brutfähig?
Nicht immer dienen Wachteleier dem Verzehr. Wachtelzüchter sammeln die Eier, um damit Nachwuchs zu erzeugen. Der Zeitraum der Verwendbarkeit ist hier geringer.
Am besten möglichst frisch
Aus Wachteleiern, die mehrere Wochen alt sind, können zwar Küken schlüpfen, die Schlupfquote sinkt jedoch rapide. Den höchsten Bruterfolg erzielt man mit bis zu zehn Tagen alten Eiern. Diese sind im Idealfall sauber, weder zu groß noch zu klein und normal geformt.
Die richtige Lagerung der Wachtelbruteier
Im Idealfall lagern die Bruteier bei einer Temperatur von bis zu 13 Grad an einem dunklen und zugfreien Ort. Ein zwei- bis dreimal tägliches Wenden verhindert, dass die Keimscheibe festklebt. Das Lagern auf der Spitze bringt auch hier Vorteile.