Wenn keine leckeren Eier im Nest liegen, ist das zwar ärgerlich, aber nicht ungewöhnlich. Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Wachteln keine Eier mehr legen.

Liegen keine Eier im Nest, dann muss das nicht immer so bleiben. Im besten Fall legen die Hennen nur eine Legepause ein. Diese hat natürliche Ursachen oder beruht auf einem Defizit.
Inhaltsverzeichnis
Natürliche Ursachen
Zu den natürliche Ursachen, wenn Wachteln keine Eier legen, gehören:
- Mauser
- Jahreszeit
- falsche Rasse
- Henne ist zu jung
- Henne ist gluckig
Falsche Zeit

Anders als Haushühner mausern Wachteln zweimal im Jahr, einmal im Frühling etwa von März bis April und einmal im Spätsommer oder Herbst. Während der Mauser stellen die meisten Hennen das Legen ein oder liefern nur noch selten ein Ei. Im Winter setzt sich dieses Verhalten fort.
Schon gewusst?
In der Regel erstreckt sich die saisonal bedingte Legepause von der Herbst- bis zum Ende der Frühlingsmauser.
Das entspricht dem natürlichen Fortpflanzungsgebahren der Vögel, denn es macht wenig Sinn, im Winter Eier zu legen und auszubrüten.
Letztendlich beruht die Legepause auch auf einem Defizit. Die mausernden Wachteln benötigen für das Erneuern ihres Gefieders viel Energie. Das Produzieren der Eier würde sie zusätzlich belasten. Darüber hinaus verlangsamen der Lichtmangel und die sinkenden Temperaturen im Winter den Stoffwechsel.
Die Wachteln schränken ihre Bewegung ein und fressen weniger. In dieser Zeit regeneriert sich der Legeapparat und die Henne schöpft neue Kraft für die bevorstehende Legeperiode.
Zu wenige Eier durch die Wahl der falschen Wachtelart
Nur die Japanische Legewachtel versorgt den Menschen zuverlässig mit Eiern. Ihre Legeleistung ist mit maximal 400 Eiern höher als beim Haushuhn, wenn der Wachtelhalter mit einem cleveren Lichtprogramm der Natur im Winter ein Schnippchen schlägt.

Im Vergleich dazu liefern die besten Haushuhnhybriden um die 320 Eier im Jahr. Anders als das Haushuhn ist die Wachtelhenne zeitweise dazu in der Lage, zwei Eier pro Tag zu legen.
Bei den Zier- und Zwergwachteln ist das anders. Sie sind nicht auf eine hohe Legeleistung hin selektiert und besitzen noch das natürliche Fortpflanzungsverhalten der Wildvögel. Sie legen, wenn es hoch kommt, bevorzugt im Frühjahr bis zu 15 Eier und dann ist für den Rest des Jahres Schluss.
Später Eintritt der Geschlechtsreife
Die meisten Wachteln beginnen im Alter von etwa sechs bis acht Wochen mit dem Legen. Es gibt aber auch Ausnahmen, bei denen die Tiere erst später die Geschlechtsreife erreichen. Wer im gewerblichen Geflügelhandel Legewachteln kauft, wartet oft noch eine Zeitlang auf das erste Frühstücksei.
Die Händler begründen das häufig damit, dass die Wachteln sich erst im neuen Zuhause eingewöhnen müssen. In der Regel sind sie aber noch zu jung. Erwirbt man mehrere Hennen im gleichen Alter, dann passiert es durchaus, dass einige früh- und andere spätreif sind.
Brutzeit
Eine weitere Möglichkeit für das Ausbleiben der Eier sind brütende Hennen. Wie beim Haushuhn sitzen die Wachtelglucken auf dem Nest fest und legen in dieser Zeit keine Eier.
Bei der Wachtel beträgt die Brutzeit im Schnitt 17 Tage. Anschließend führt die Henne die Küken. Allerdings ist ein solches Verhalten bei der Japanischen Legewachtel eher ungewöhnlich, wenn auch nicht völlig ausgeschlossen.
Schon gewusst?
Die meisten Legewachteln besitzen keinen Bruttrieb. Die Küken kommen in der Regel in der Brutmaschine zur Welt.
Haltungsbedingte Gründe
Nicht immer ist die Natur schuld, wenn es mit den Eiern nicht klappt. Oft sind Haltungsfehler dafür verantwortlich, zum Beispiel:
- Lichtmangel
- Zugluft und Kälte
- mangelnde Hygiene
- Stress
- Nahrungsdefizit
- Krankheiten
Schlechte Umgebung
Ist es im Stall generell zu dunkel, unabhängig von der Tages- und Jahreszeit, dann beeinträchtigt das die Legeleistung ebenso wie eine zu kalte Umgebung, Zugluft und Nässe.
Auch plötzliche Wetterumschwünge führen häufig zu einer vom Wachtelhalter unerwünschten Legepause, die im Extremfall mehrere Wochen andauert.
Darüber hinaus fühlen sich Wachteln in einer unhygienischen Umgebung nicht wohl. Feuchte und dreckige Einstreu bietet schädlichen Keimen beste Lebensbedingungen. Eine zu hohe Ammoniakkonzentration beeinträchtigt die Atemwege und auf Dauer leidet das Immunsystem der Wachteln.
Stressbedingte Legepause
Stress ist ein weiterer Faktor, der die Legeleistung beeinträchtigt. Oft herrscht durch Rangordnungskämpfe oder zu viele Hähne auf zu wenige Hennen Unruhe im Stall.
Kommen neue Wachteln in die Schar, dann wirkt sich das ebenfalls negativ auf das soziale Gefüge aus und führt vorübergehend zu Stresssituationen, zumal die Neuankömmlinge eine nervenaufreibende Anfahrt hinter sich haben. Auch Lärm und häufige Störungen durch Menschen und lauernde Beutegreifer rauben den Wachteln das zum Legen wichtige Gefühl der Sicherheit.
Unser Tipp!
Um einen Überbesatz zu vermeiden, befinden sich nie mehr als maximal sechs Wachteln auf einem Quadratmeter. Eine abwechslungsreich strukturierte Umgebung mit vielen Versteckmöglichkeiten und ruhigen Ecken reduziert den Stress erheblich.
Zu wenige Eier durch Fütterungsfehler

Ein Nahrungsdefizit führt unweigerlich zur Qualitätsabnahme bei den Eiern und im schlimmsten Fall zum kompletten Ausfall bei der Legeleistung.
Bei der Futterzusammensetzung ist vor allem auf ausreichend Eiweiß und Kalzium zu achten. Der Eiweißgehalt liegt am besten bei 17 bis 22 Prozent, der Kalziumgehalt bei vier bis fünf Prozent. Darüber hinaus spielen zahlreiche Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe eine Rolle.
Ein Zuviel an Nährstoffen ist aber auch nicht gut. Erhalten die Wachteln zu viel Eiweiß, dann legen sie oft zu große Eier oder solche mit zwei Dottern. Das begünstigt wiederum Legenot, eine schmerzhafte Erkrankung mit mechanischem Ursprung, die zum Tod führen kann. Da Eier überwiegend aus Wasser bestehen, benötigen die Wachteln ausreichend Flüssigkeit.
Unser Tipp!
Am besten füttert man die Wachtel von klein auf mit einem hochwertigen Fertigfutter, das auf die jeweilige Altersstufe optimal abgestimmt ist. Es gibt im Fachhandel sowohl Aufzucht- als auch Legefutter. Das Futter steht den Hennen, ebenso wie das Wasser, im Idealfall ganztägig zur Verfügung.
Hennen sind krank
Gesunde Wachtel!
Eine gesunde Wachtel besitzt klare Augen, ist rundum sauber und das leicht glänzende und lückenlose Gefieder liegt dicht an.
Kranke Wachtelhennen schränken die Eierproduktion ebenfalls ein. Dabei kann es sich um eine Infektionskrankheit oder aber um die gefürchtete Legenot handeln.
Erkrankte Tiere verhalten sich apathisch. Die Körperhaltung verrät hierbei viel über den Zustand. Kranke Wachteln ziehen den Kopf ein und kauern sich zusammen.
Bei der Legenot ist eine unnatürlich aufrechte Haltung typisch. Diese erinnert an einen Pinguin. Kranke Wachteln fressen weniger oder gar nicht mehr, magern ab, die Kloake ist verklebt, das Gefieder oft struppig oder sie leiden unter Nasenausfluss.
Schon gewusst?
Viele Infektionskrankheiten sind eine Folge von mangelnder Hygiene, Kälte, Feuchtigkeit, zu wenig Licht und Stress.
Gründe für den dauerhaften Wegfall der Eierproduktion
Manchmal gibt es keine Hoffnung. Die Wachteln sind nicht dazu in der Lage, Eier zu legen. Das sind die Ursachen:
- Alter
- Krankheit
- Henne ist ein Hahn
Henne ist zu alt
Nachdem die junge Wachtelhenne mit sechs bis zehn Wochen mit dem Eierlegen beginnt, bringt sie im ersten Jahr Höchstleistungen. In der ersten Legeperiode liegt die Leistung bei etwa 90 Prozent. Gegen Saisonende sinkt diese auf rund 60 Prozent.
Viele gewerbliche Wachtelhalter tauschen die Hennen schon nach neun Monaten gegen jüngere aus. Eine drei- bis vierjährige Legewachtel legt wenige oder gar keine Eier mehr. Das entspricht in etwa ihrer Lebenserwartung. Mit dem Eierlegen ist es bei der Wachtel schnell vorbei.
Krankheitsbedingte Unfruchtbarkeit
Auch bei der Wachtel gibt es in seltenen Fällen Unfruchtbarkeit und Missbildungen des Legeapparats.
Hähne legen keine Eier
Dass Geflügelhalter einen Hahn für eine Henne halten, kommt häufiger vor. Bei einigen Farbschlägen lassen sich Männchen und Weibchen anhand der Gefiederzeichnung nicht unterscheiden.
Vor allem beim Kauf von Jungtieren ist deshalb Vorsicht geboten. Bei Japanischen Legewachteln folgender Farbschläge sind die Geschlechter rein optisch kaum voneinander unterscheidbar:
- Tenebrosus
- Tenebrosus-Schecke
- Zimtfarben mit der Grundfärbung Tenebrosus, Gelb, Silber, Blau oder Blauschecke
- Graufee
- Kupfer
- Kupferschecke
- Weißgescheckt
Unser Tipp!
Mit dem Kloakentest lässt sich das Geschlecht einigermaßen zuverlässig bestimmen.
Allerdings funktioniert der Kloakentest nur bei sexuell aktiven Hähnen und somit frühestens im Alter von sechs Wochen. Man dreht den Vogel vorsichtig auf den Rücken und drückt die Kloake leicht zusammen. Tritt heller Schaum aus, dann ist das auf jeden Fall ein Hahn. Zeigt sich kein Schaum, dann ist das vermutlich eine Henne, vielleicht aber auch ein Hahn, der erst vor Kurzem getreten hat, sexuell inaktiv oder noch nicht geschlechtsreif ist.
Licht und Wärme für eine bessere Legeleistung

Vor allem im Winter und in den kalten Jahreszeiten legen Wachteln eher weniger Eier, eine Legepause entsteht.
Mit einem ausgeklügelten Licht- und Wärmeprogramm lässt sich die durch den Mangel an Sonnenlicht sowie temperaturbedingt einsetzende Legepause verzögern oder verhindern. Der Mensch gleicht die durch den Winter verursachten Defizite aus. Eine Japanische Legewachtel liefert auf diese Weise bis zu 400 Eier im Jahr. Es ist paradox: Je natürlicher die Wachteln leben, desto weniger Eier legen sie.
So funktioniert das Lichtprogramm!
Wer Wert darauf legt, dass seine Wachteln auch im Winter Eier legen, installiert von September bis März eine zusätzliche Licht- und Wärmequelle.
Mittels einer Zeitschaltuhr lässt sich der Rhythmus so einstellen, dass die Lampe den Stall jeden Tag für mindestens zwölf Stunden beleuchtet und auf diese Weise die sommerlichen Lichtverhältnisse imitiert. Es ist wichtig, dass die künstliche Sonne, wie in der Natur, allmählich auf- und untergeht. Das erreicht man mit dem Dimmen des Lichts.